Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende am 21. Juli – „Überdosierung und Drogentod können alle (be)treffen“

Am 21. Juli wird bundesweit der Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende begangen – auch in Essen kommen Betroffene, Angehörige, Unterstützer*innen und Fachkräfte zusammen, um den Verstorbenen zu gedenken und auf Missstände aufmerksam zu machen. Der diesjährige Gedenktag steht unter dem Motto: „Überdosierung und Drogentod können alle (be)treffen“ – eine eindringliche Mahnung, dass jeder Todesfall nicht nur Einzelne, sondern ganze soziale Netzwerke betrifft: Eltern, Partner*innen, Kinder, Freund*innen und Mitarbeitende im Hilfesystem.
Die Ursachen für drogenbedingte Todesfälle sind oft nicht nur die Substanz selbst, sondern auch die Begleitumstände des Konsums: verunreinigte Drogen, mangelnder Zugang zu sterilen Konsumutensilien, fehlende Drogenkonsumräume und große Versorgungslücken – vor allem für Flinta* Personen, Eltern, Menschen im ländlichen Raum oder mit besonderen Bedarfen.
Ein menschenwürdiger Umgang mit Drogengebrauch erfordert daher ein Umdenken: weg von Repression und Abstinenzdruck, hin zu akzeptanzorientierten und lebensrettenden Maßnahmen. Es braucht flächendeckende Substitutionsangebote, Drug-Checking, sichere Konsumräume, die sich dem Bedarf der Konsument*innen anpassen und insgesamt den Ausbau von Harm-Reduction-Strategien. Pragmatische Lösungen müssen her. Genauso wichtig ist die Unterstützung und Sichtbarmachung der Mitbetroffenen – der Menschen, die mit der Trauer und Ohnmacht zurückbleiben.
Der Gedenktag ist Mahnung und Aufruf zugleich: Jeder dieser vermeidbaren Tode ist ein gesellschaftliches Versagen. Es ist Zeit zu handeln – für mehr Schutz, Würde und Leben.
Die Gedenkveranstaltung in Essen findet in der Essener Innenstadt um Burgplatz statt.
Montag, 21. Juli 2025, 13.00 bis 16.00 Uhr